Irgendwann wird es Zeit, die Ursachen zu bekämpfen anstatt Pflästerlipolitik zu betreiben. Dies gilt sowohl in der Politik wie auch in der Wirtschaft. Kurzfristige Erfolge (quick wins) sind für mich out unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und der langfristigen Bewältigung der Herausforderungen.
Eine kleine (willkürliche) Auswahl folgend:
Gesundheitswesen und Spitalplanung: Die stets steigenden Kosten belasten uns alle. Deshalb nun mutig die Überversorgung in der Schweiz unter die Lupe nehmen und kritisch hinterfragen. Gesamtschweizerische Interessen über die regionalen stellen.
Lebensdauer der Produkte: Recyclieren, Upcyceln oder Tauschen als Möglichkeit nutzen statt ständig Neues kaufen. Für Kreislaufwirtschaft sensibilisiert sein und diese institutionalisieren. Anreize statt Verbote können helfen.
Foodwaste im Kern vermeiden. Saisonale und regionale Lebensmittel kaufen und konsumieren. Lange Transportwege schaden der CO2-Bilanz. Der Anteil für Nahrungsmittel im Warenkorb ist im Vergleich zu Ausgaben für Freizeit, Mobilität oder Kommunikation eher moderat. Was sind uns Lebensmittel wert?
ESG-Kriterien: Selber entsprechend handeln anstatt kompensieren und das Gewissen kurzfristig beruhigen. Bei unserem täglichen Handeln (Konsum und Verhalten) können wir selbst bestimmen wie wir mit den Themen Umwelt (environment), Soziales (social) und Unternehmensführung (governance) umgehen.
Weniger (ver-)brauchen. Heisst noch lange nicht wirklich sparen oder sich einschränken. Die Diskussion um das quantitative versus das qualitative Wachstum ist in vollem Gange. Das ist gut so. Gibt es Grenzen des Wachstums? Wir dürfen uns dieser Frage nicht verweigern.
Verantwortung übernehmen. Oft bespöttelt. Aber: Wollen wir nicht alle selber verantwortlich für unser Handeln sein? Für unser Handeln und für die Konsequenzen unseres Handelns. Beim Geschäften und beim Politisieren.
Sind wir dazu bereit?
Mutige Entscheide sind gefragt.
Mein Verständnis:
Pflästerlipolitik ist oberflächlich und längerfristig teuer. Pflästerlipolitik behandelt die Symptome und nicht die Ursachen. Probleme werden damit damit evtl. kurzfristig gelindert, es gibt jedoch keine (nötigen) strukturellen längerfristigen Veränderungen.
Die Ursachenbekämpfung sucht die Wurzeln des Problems und zielt auf effektive längerfristige Lösungen hin. Ursachenbekämpfung erfordert die Bereitschaft für allenfalls tiefgreifende Veränderungen. Langfristige Lösungen von Problemen können nur durch Ursachenbekämpfung erreicht werden.