"Ein Glas ist zur Hälfte gefüllt. Ist es nun halb leer oder halb voll? Für die Pessimisten ist es halb leer, für die Optimisten halb voll.
Genau so kommen mir die Diskussionen über das WEF auf dem Bürgenstock vor. Die einen sehen dieses weltweit ausstrahlende Ereignis als Chance für unsere Region, für unsere Wirtschaft, für den Tourismus, die anderen vor allem als Risiko, zweifeln am Nutzen generell, an den Kosten, kritisieren die möglichen Einschränkungen der Luzerner Bevölkerung, stören sich grundsätzlich an der Teilnehmerschaft etc.
Die FDP.Die Liberalen schauen vorwärts, wir stehen ein für Innovation, Zukunftsglaube und Fortschritt. Und wir sind grundsätzlich optimistisch. Das WEF ist in der Zentralschweiz willkommen, es ist bei uns willkommen. Nicht nur Hotellerie-/Gastro- und Veranstaltungsbranche begrüssen Impulse, sondern auch viele vor- und nachgelagerten Gewerbebetriebe. Es ist falsch, wenn hier die Kritiker Badwill schaffen; Goodwill ist angesagt.
Die in den beiden Vorstössen (SP, GLP) gestellten Fragen sind berechtigt, teilweise halt tendenziös und eben vor allem aus Sicht des halb leeren Glases betrachtet. Schade! Die Antworten des Regierungsrates sind nachvollziehbar und klar. Sie geben Auskunft darüber, was Stand heute bekannt ist oder überhaupt bekannt sein kann.
Hauptrisiko ist wohl heute, dass das WEF aufgrund Corona nicht durchgeführt werden kann. Und natürlich muss das Parlament in Bern und auch hier im Kanton Luzern und wohl auch in Nidwalden den noch zu definierenden Kostenbeitrag gutheissen.
Das Postulat P 395 (Kein WEF mit unseren Steuergeldern von S. Zbinden, Grüne/Junge Grüne) lehnen wir klar ab, analog der Haltung des Regierungsrates.
Jede Veranstaltung kann zu einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit während einer bestimmten Zeit führen: Die Luga auf der Allmend, das Blueballs am Quai und auf dem Europaplatz, die Fasnacht in der Altstadt und auf der Seebrücke, Matchbesucher im Bahnhof, das Schwingfest, Määs auf dem Inseli, die Gansabhauet in Sursee und auch bewilligte und vor allem unbewilligte Demonstrationen usw. Dies liegt wohl in der Natur der Sache, dass Raum bei Veranstaltungen besetzt ist, der nicht allen zur Verfügung steht. Dass dies wirklich einer Verminderung der Lebensqualität der Bevölkerung gleichkommt, scheint mir schon etwas übertrieben. Gerade in der jetzigen Situation gibt es wohl andere Gründe, die die Lebensqualität einschränken. Und auch bei den oben erwähnten Anlässen entstehen teilweise hohe Kosten, welche durch Steuergelder getragen werden.
Das WEF dauert 4 Tage mit weltweiter Wahrnehmung und Ausstrahlung. Unbestritten ist, dass das WEF in der Zentralschweiz wohl einmalig bleibt und somit optimal für die längerfristige touristische Wirkung (z.B. Kongresstourismus, hochwertige und nachhaltige Angebote) und Positionierung genutzt werden soll. Deshalb begrüssen wir explizit kreative Kampagnen von Wirtschafts- und Tourismusorganisationen. Selbstverständlich auch private Initiativen oder PPP (Public Private Partnerships)."
Heidi Scherer, 27. Oktober 2020
Zitate aus den Medien:
Bluewin News 27. Oktober 2020: "Heidi Scherer (FDP) rief angesichts der linken Kritik dazu auf, optimistisch zu sein. Das WEF sei willkommen und werde Impulse bringen. Goodwill, nicht Badwill sei gefragt."
Luzerner Zeitung 27. Oktober 2020: "Heidi Scherer (FDP, Meggen) sagte, das WEF sei in der Zentralschweiz willkommen. «Nicht nur Gastro-, sondern auch viele vor- und nachgelagerte Betriebe sind froh um Aufträge.»"