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Immer noch aktuell: Homeoffice hat Vorteile. Nutzen wir sie!

Immer noch aktuell: Homeoffice hat Vorteile. Nutzen wir sie!

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Für mich seit 11 Jahren aktuell. Mein Leserbrief vom August 2021 bestätigt sich langsam aber sicher. Deshalb hier nochmals:

Positiver Nutzen von Homeoffice für das lokale Gewerbe und die Randregionen

Nicht erst seit der Pandemie ist das Bedürfnis nach vermehrter Teilzeitarbeit und der Möglichkeit von Homeoffice gestiegen. Die zunehmende Digitalisierung hat bei vielen Unternehmen im Kanton Luzern zu einem Umdenken geführt. Wo vor kurzem noch unvorstellbar, arbeiten viele einzelne Wochentage oder sogar vollständig Zuhause oder in Co-Working-Spaces anstatt im Büro. Dadurch sind neue Fragestellungen zu Homeoffice aufgetaucht (soziale, arbeitsrechtliche, sicherheitstechnische und unternehmenskulturelle Themen), welche mit zunehmenden Erfahrungen beantwortet werden müssen. Begeisterte, langjährige Homeoffice-Arbeitende nutzen die vielen Vorteile schon heute und gewichten die möglichen Nachteile tiefer. Der Wegfall des Arbeitsweges, oft im Pendlerstau, führt zu mehr Freizeit und Lebensqualität und entlastet die Strassen. Homeoffice bietet eine grössere Flexibilität und kann damit auch die Arbeitsmotivation erhöhen.

Doch Homeoffice bietet auch für die Randregionen im Kanton Luzern wohl noch nicht erkannte Vorteile: Ein Erstarken des lokalen Gewerbes, des Detailhandels und der Gastronomie, da die Homeoffice-Arbeitenden vor Ort einkaufen und nicht noch schnell nach Feierabend im Bahnhofshopping oder in Tankstellenshops auf dem Heimweg einkaufen. Auch die Hofläden mit ihren lokalen und saisonalen Produkten konnten letztes Jahr von vermehrtem Homeoffice ihrer Kunden profitieren. Dieser Trend darf sich ruhig fortsetzen. Vielleicht wird zukünftig wieder mehr repariert anstatt ersetzt, da Handwerkereinsätze flexibler geplant werden können. Zudem bietet das Homeoffice die grosse Chance, gerade auch für Frauen, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Wir erinnern uns alle daran, dass früher viele Frauen in der „Heimarbeit“ tätig waren, ganz früher vor allem in der Textil- und Uhrenindustrie, später als Näherinnen für die Armee, als Verpackerinnen oder dann auch im Telemarketingbereich. Diese Heimarbeit ist mit der Digitalisierung wieder möglich und bietet auch hochqualifizierten Arbeitskräften gute Chancen, ihre berufliche Karriere zu gestalten. Aber auch viele Männer schätzen den stärkeren Bezug zum Alltag zu Hause und die grössere Flexibilität. Wie die Erfahrungen der letzten 24 Monate zeigen, können auch hoch qualifizierte Arbeiten in verschiedensten Sektoren, wie im Finanz- und Versicherungswesen oder in anderen Dienstleistungsbereichen, vollständig oder teilweise von Zuhause aus erledigt werden. Ich wage zu prognostizieren, dass vermehrte Homeoffice-Möglichkeiten, auch verbunden mit Teilzeitarbeit, zu weniger Abwanderung aus den Randgebieten führen.

Selbstredend kann nicht jede Arbeit im Homeoffice erledigt werden und es benötigt einen gewissen Grad an Selbststrukturierung, Selbstmotivation und Selbstverantwortung. Doch wo es möglich ist, sollten die Chancen unbedingt genutzt werden und die positiven Auswirkungen auf den Fachkräftemangel, den Verkehr und generell die Volkswirtschaft stärker gewichtet werden als eventuelle Nachteile.

Fazit: Homeoffice ist gut für das lokale Gewerbe und kann dem Abwanderungstrend aus den Randregionen entgegenwirken.

 

Heidi Scherer, 31. August 2021

 

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