Die Wahlbeteiligung im Kanton Luzern ist historisch auf eher tiefem Niveau, hat erfreulicherweise im Vergleich zu den letzten KR-Wahlen 2015 diesen Frühling leicht zugenommen. Die Wahlbeteiligung betrug Ende März 2019 41.5 Prozent (38.7 Prozent waren es 2015). Allerdings ist es leider Tatsache, dass die Wahlbeteiligung bei den Männern insgesamt deutlich höher ist als bei den Frauen. Warum nur gehen weniger Frauen wählen? Nur wer wählt, kann mitbestimmen. Der Frauenanteil an der Bevölkerung im Kanton Luzern liegt über 50 Prozent. Ein ausgewogenes Verhältnis sollte sich auch in der Wahl- und Abstimmungsbeteiligung zeigen, finde ich.
Frauen machen Politik. Machen Frauen Politik? Machen genügend Frauen Politik?
Politik ist etwas Faszinierendes und unser politisches System in der Schweiz mit der direkten Demokratie ist ein grosses Privileg – verglichen mit vielen anderen Ländern.
Dazu müssen wir Sorge tragen. Und weil Politik glücklicherweise nicht mehr reine Männersache ist, bringen wir Frauen uns doch aktiv ein und nehmen damit auch vermehrt Einfluss. Gehen Sie abstimmen! Gehen Sie wählen! Und interessieren Sie sich für ein politisches Amt.
Politik lebt von der Vielfalt der Menschen. Es ist wichtig, dass sich verschiedenste Menschen mit ihren Interessen, ihren Bedürfnissen und ihren Werthaltungen einbringen. Das führt zu guten Lösungen, zu guten Kompromissen, welche dann auch akzeptiert und mitgetragen werden.
Am 11. Juli 2019 ist mir in der einzigen physischen Tageszeitung des Kantons Luzern auf Seite 27 eine Headline aufgefallen. Eine Headline, die mich sehr gefreut hat:
„Höchste Frauenquote der Schweiz“. Das heisst, dass im Kanton Luzern schweizweit am meisten Frauen für den Nationalrat kandidieren. Das ist doch super! Ich hoffe nun natürlich, dass es nicht nur beim Kandidieren bleibt, sondern dass diese Vielfalt von Kandidatinnen für die eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019 auch messbare Resultate bringt.
Es ist Zeit, dass der Anteil der Frauen in den Parlamenten, in den Regierungen, in den Kommissionen steigt. Die Zeichen der Zeit stehen gut! Ich bin überzeugt, dass nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik und in vielen weiteren Bereichen gemischte und ausgewogene Teams zu mindestens so guten, wenn nicht besseren Lösungen führen. Und dies ist sicher in unserem Interesse.
Mehr Jüngere engagieren sich in der Politik. Diese Tendenz lässt sich erfreulicherweise bei allen Parteien feststellen. Sei es in Jungparteien oder auch in speziellen Programmen in der politischen Bildung oder in einer Mutterpartei. Die Jungen sind die Zukunft. Und die Jungen werden mehr Zukunft erleben als wir Älteren. Deshalb ist es wichtig und richtig, die jungen Frauen und Männer für mehr Engagement in der Politik zu motivieren.
Frauen machen Politik. Mehr Frauen machen Politik. Es gibt viele Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen. Wenn wir nicht machen, wird mit uns gemacht. Machen wir es doch einfach! Zu politisieren und sich einzubringen ist spannend und sinnvoll. Es braucht Mut, es braucht Engagement, es braucht Zeit und es braucht Herzblut. Viele Frauen trauen es sich immer noch nicht zu, sich politisch zu exponieren. Obwohl wir viel zu sagen haben und beste Voraussetzungen mitbringen. Da hilft vielleicht ein Leitsatz der Zürcher FDP-Politikerin Doris Fiala: „Ich kann, ich will, ich werde.“ Können, Wollen und Machen. Tönt einfach, braucht Mut, lohnt sich.
Ich appelliere an die Frauen, sich vermehrt für ein politisches Amt zu begeistern. Sei es auf Gemeindeebene in einer Controllingkommission, in einer Bildungskommission, als Gemeinderätin, im Vorstand einer Partei, oder auf kantonaler oder auch auf eidgenössischer Ebene. Ein erster Schritt zum politischen Engagement ist bereits getan, wenn bisherige Nicht-Wählerinnen und Nicht-Abstimmerinnen zukünftig wählen und abstimmen gehen. Frauen machen Politik. Wir machen Politik.
Aktuell
Appell an die Frauen
An der überparteilichen Veranstaltung der Ortsparteien Meggen „Frauen machen Politik“ vom 3. September 2019 durfte ich die zahlreichen Gäste begrüssen und ins Thema einführen. Als Appell an die Frauen finden Sie nachstehend Ausschnitte aus der Begrüssungsrede, angereichert mit zusätzlichen Informationen. (Bild: Luzerner Zeitung vom 29.1.2019)