Viele Schweizerinnen und Schweizer ärgern sich, dass wichtige Infrastrukturprojekte für unsere Versorgungssicherheit wegen Einsprachen und Beschwerden von Verbänden und Interessengruppierungen jahrelang verzögert werden. Offenbar haben wir es uns bisher leisten können, die Gesetzgebung nicht entsprechend zu modifizieren. Nun sieht die Situation dramatisch anders aus, und der Druck auf Anpassungen ist gestiegen.
Die Welt hat sich verändert. Der andauernde Krieg in Europa wird wohl den Flüchtlingsstrom in nächster Zeit nicht abklingen lassen. Es kommen mehr Schutzsuchende in die Schweiz und damit auch in den Kanton Luzern. Auch weil der Winter und die Kälte nahen. Wir müssen diesen Menschen einen Platz zum Wohnen bieten. Umso unverständlicher und bedauerlich ist es, dass der Aufbau der temporären Container in Meggen wegen Beschwerden per sofort gestoppt werden musste. Wir sollten unbedingt wieder lernen, die öffentlichen, übergeordneten Interessen vor die eigenen Interessen zu stellen. Das Wort dazu heisst Gemeinsinn. Damit zeigen wir uns solidarisch, gerade in der Krisenzeit. Zum kurzsichtigen Entscheid über den Baustopp kann ich nur den Kopf schütteln.
Heidi Scherer
Kantonsrätin FDP.Die Liberalen, Meggen
Meggen, 28. Oktober 2022